Autismusspezifische Förderung und Beratung

Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Autismus sowie Eltern in Potsdam und Berlin

Die Oberlin Lebenswelten unterstützen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Autismus durch autismusspezifische Einzelförderung, Gruppenförderung und Beratung. Im Rahmen der Fördereinheiten stehen unsere Fachkräfte Angehörigen und Bezugspersonen als Ansprechpartner bei individuellen Fragen zu Thema Autismus zur Verfügung. Zudem bieten wir Eltern Möglichkeiten, um autismusspezifische Fördermethoden zu erlernen.

Unsere Fachkräfte sind an 2 Standorten für Sie da:

  • im Autismuszentrum in Potsdam
  • im Kooperationsverbund Autismus Berlin

Wer kann unsere Angebote wahrnehmen?

Unsere Angebote richten sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit allen Diagnosen im Autismus-Spektrum sowie mit ähnlichen Entwicklungsstörungen, z. B. Rett-Syndrom, Fragiles X-Syndrom.

Angebote in Potsdam

  • Beratung

    Seit 1999 wird das Autismuszentrum in Potsdam vom Land Brandenburg gefördert und steht damit als Kontakt- und Beratungsstelle Menschen mit Autismus, Angehörigen, Mitarbeitenden sozialer Institutionen und am Thema Autismus interessierten Personen im Land Brandenburg zur Verfügung.

    Teil unserer Arbeit sind Beratungen zu ganz unterschiedlichen Fragen rund um das Thema Autismus. Hier können Sie sich persönlichen Rat zu regionalen Unterstützungsmöglichkeiten, Informationen zu Diagnostikstellen oder Angeboten für Menschen mit Autismus im Oberlinhaus geben lassen. 

    Regelmäßig finden Themenabende für Eltern und Angehörige statt. Sie sind auf der Suche nach Möglichkeiten der Begegnung und des Austauschs? Dann besuchen Sie gerne eine der Selbsthilfegruppen oder kommen Sie zum Angehörigenkreis.

  • Autismusspezifische Früh- bzw. Einzelförderung

    Wir bieten autismusspezifische (Früh-) Förderung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Potsdam und den umliegenden Landkreisen. Es werden alltagspraktische, kommunikative und soziale Fähigkeiten gefördert und erweitert. Zudem stärken wir das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.

    Eine Einzelförderung bei Kindern ab 2 Jahren erzielt die besten Lern- und Entwicklungserfolge. Mit ihr kann die Integration in Kita und Schule aktiv unterstützt werden. Wir unterstützen und beraten individuell und lebensweltorientiert.

    Unsere Mitarbeitenden beziehen die jeweilige Lebenssituation und das Lebensumfeld mit ein. So sind wir auch Ansprechpartner für Eltern, Angehörige, Personensorgeberechtigte, rechtliche Vertreter und weitere Bezugspersonen, z. B. Erzieher, Lehrer und Arbeitgeber.

    Die autismusspezifischen Teilhabeleistungen sind auf  Antrag beim dem für Sie zuständigen Träger der Jugend- oder Eingliederungshilfe in der Regel kostenfrei. 

  • Elternworkshop

    Wir bieten einen Elternworkshop für bis zu 4 Elternpaare oder -teile: Über einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen werden Mütter und Väter über autismusspezifische Fördermethoden informiert und darin gecoacht. Ziel ist es zudem, die Zeit bis zum Beginn der autismusspezifischen Förderung zu überbrücken.

  • PEFA-Intensivtraining

    Wir bieten PEFA-Intensivtraining für Eltern von Kindern mit Autismus im Vorschulalter: Mütter und Väter werden bei sich zu Hause umfassend methodisch angeleitet. Sie lernen Fördermethoden kennen und selbst anzuwenden, ihr Kind besser zu verstehen und es optimal in seiner Entwicklung zu unterstützen. PEFA steht für "Potsdamer Elterntraining zur Frühförderung autistischer Kinder". Das Programm richtet sich an Kinder im Vorschulalter.

  • SOKO-Gruppen

    Wir bieten SOKO-Gruppen für Kinder, Jugendliche und junge erwachsene Menschen von 9 bis 18 Jahren mit Autismus und einem ähnlichen Entwicklungsstand im Sozialverhalten: Eine Gruppe von 4 bis 6 Teilnehmenden im gleichen Alter trifft sich 14-tägig im Autismuszentrum, um soziale Kompetenzen (SOKO) zu festigen und zu erweitern. Das Angebot ist eine sinnvolle Ergänzung im Anschluss an eine autismusspezifische Einzelförderung.

  • Sozialtraining an Regelschulen

    Wir bieten Sozialtraining an Regelschulen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Autismus: Es zielt auf die Förderung sozialer Kompetenzen ab und findet wöchentlich mit 4 bis 6 Schülern einer Klasse statt. Ein Trainer begleitet und leitet die Gruppe an. Die Teilnehmenden arbeiten gemeinsam an aktuellen Situationen und Ereignissen aus dem Schulalltag.

  • Angebote in Anspruch nehmen

    Sie interessieren sich für unsere Angebote in Potsdam oder im Umland?

    Vereinbaren Sie einen Termin für ein kurzes Telefongespräch oder eine ausführliche Erstberatung im Autismuszentrum.

    Termin vereinbaren

Angebote in Berlin

  • Autismusspezifische Früh- bzw. Einzelförderung

    Wir bieten autismusspezifische (Früh-) Förderung für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren bei uns vor Ort im Bezirk Tempelhof-Schöneberg und mobil in ganz Berlin. Im Einzelfall kann die Förderung über das 18. Lebensjahr hinaus bewilligt werden. Es werden alltagspraktische, kommunikative und soziale Fähigkeiten gefördert und erweitert. Zudem stärken wir das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.

    Eine Einzelförderung bei Kindern ab 2 Jahren erzielt die besten Lern- und Entwicklungserfolge. Mit ihr kann die Integration in Kita und Schule aktiv unterstützt werden. Wir unterstützen und beraten individuell und lebensweltorientiert. Unsere Mitarbeitenden beziehen die jeweilige Lebenssituation und das Lebensumfeld mit ein. So sind wir auch Ansprechpartner für Eltern, Angehörige, Personensorgeberechtigte, rechtliche Vertreter und weitere Bezugspersonen, z. B. Erzieher, Lehrer und Arbeitgeber.

    Die autismusspezifischen Teilhabeleistungen für Kinder und Jugendliche können vom zuständigen Teilhabefachdienst Jugend übernommen werden. 

  • Elternworkshop

    Wir bieten einen Elternworkshop für bis zu 4-5 Elternpaare oder -teile: Über einen Zeitraum von 12 Wochen werden Mütter und Väter über autismusspezifische Fördermethoden informiert und darin gecoacht. Ziel ist es zudem, die Zeit bis zum Beginn der autismusspezifischen Förderung zu überbrücken.

  • PEFA-Intensivtraining

    Wir bieten PEFA-Intensivtraining für Eltern von Kindern mit Autismus im Vorschulalter: Mütter und Väter werden bei sich zu Hause umfassend methodisch angeleitet. Sie lernen Fördermethoden kennen und selbst anzuwenden, ihr Kind besser zu verstehen und es optimal in seiner Entwicklung zu unterstützen. PEFA steht für "Potsdamer Elterntraining zur Frühförderung autistischer Kinder". Das Programm richtet sich an Kinder im Vorschulalter.

  • SOKO-Gruppen

    Mit unseren SOKO-Gruppen bieten wir einen geschützten Raum, um in kleinen Gruppen von Gleichaltrigen soziale Verhaltensweisen zu verstehen und miteinander zu üben. Durch anerkannte methodische Ansätze und eine wertschätzende Haltung unterstützen unsere Mitarbeitenden dabei, mehr Sicherheit im Kontakt mit anderen zu erlangen.

    Dabei werden die verschiedenen Erwartungen der Umwelt durchschaubar gemacht und Strategien zur Verhaltensorganisation vermittelt. Unsere Mitarbeitenden: 

    • leiten die Teilnehmenden spielerisch-pädagogisch an, um soziale Kompetenzen zu festigen und zu erweitern
    • unterstützen die Kontakt- und Beziehungsgestaltung
    • vermitteln Strategien, sich in Gruppensituationen zurecht zu finden
    • geben freien Zeiten Struktur
    • üben mit den Teilnehmenden z. B. Small Talk, das Schließen von Kompromissen oder den Umgang mit den eigenen Gefühlen

    Die Kinder und Jugendlichen treffen sich in ihren SOKO-Gruppen einmal wöchentlich über einen Zeitraum von einem Jahr. Speziell bieten wir auch eine SOKO-Gruppe nur für Mädchen* an.

  • Betreutes Einzelwohnen (BEW)

    Wir bieten das sogenannt Betreutes Einzelwohnen (BEW) für Menschen ab 18 Jahren mit Autismus. Unsere Klientinnen und Klientinnen haben bereits eine eigene Wohnung in Berlin oder stehen kurz vor dem Einzug und möchten ein maximal selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen – sei es in einem Singlehaushalt oder in einer Wohngemeinschaft mit Freund oder dem Lebenspartner bzw. der Lebenspartnerin. Manchmal begleiten wir auch den Übergang in eine andere Wohnform, z. B. in eine Wohneinrichtung.

    Wir geben Hilfestellungen bei der individuellen Lebensgestaltung und beim Bewältigen des Alltags, z. B. bei der Körperpflege oder beim Aufräumen, Einkaufengehen und Kochen. Gemeinsam besprechen wir den individuellen Bedarf und legen entsprechende Ziele fest.

    Unsere Mitarbeitenden kommen nach Terminvereinbarung nach Hause oder unterstützen in den Räumen des Kooperationsverbund Autismus. Auf Wunsch helfen wir beim Beantragen von Leistungen im Rahmen der Eingliederungshilfe nach dem Sozialgesetzbuch.

    Zu unserem Angebotsportfolio gehören zudem Unterstützung und Assistenz:

    • bei veränderten Bedingungen im Leben und im näheren Lebensumfeld
    • bei der Gestaltung sozialer Beziehungen
    • bei der Förderung der Gesundheit
    • bei der Umsetzung von Freizeitaktivitäten
    • bei Kontakten zu Ärztinnen und Ärzten, Behörden sowie Therapeutinnen und Therapeuten
    • bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven
    • bei allen Lebensübergängen
  • Angebote in Anspruch nehmen

    Sie interessieren sich für unsere Angebote in Berlin?

    Angebote für Kinder und Jugendliche:

    Füllen Sie bitte unseren Fragebogen zur Erstberatung aus und senden Sie uns diesen per E-Mail. Wir melden uns bei Ihnen innerhalb von 2 bis 3 Wochen zur Vereinbarung einer telefonischen Erstberatung.

    Unsere Angebote für Kinder und Jugendliche werden i. d. R. vom Jugendamt nach Antragstellung bewilligt und sind für Sie kostenfrei. Ihre Entbindung von der Schweigepflicht ermöglicht uns, in direkten Kontakt mit Ihrem Jugendamt zu treten und Sie bei der Antragstellung zu unterstützen. 

    Angebote für Erwachsene:

    Bitte füllen Sie unseren Anfragebogen Betreutes Einzelwohnen aus und senden Sie uns diesen per E-Mail. Damit stehen Sie auf unserer Warteliste. Sobald unser Team über freie Kapazitäten verfügt, melden wir uns bei Ihnen.

Team aus erfahrenen Fachkräften

Unser Team besteht aus speziell ausgebildeten Fachkräften. Es setzt sich zusammen aus:

  • Heil-, Rehabilitations- und Sozialpädagogen
  • Erziehungswissenschaftlern
  • Psychologen

Unsere Mitarbeitenden verfügen über viel Erfahrung im Beraten und Fördern von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Autismus und/ oder Behinderung. Wir verstehen uns als professioneller Partner von Menschen mit Autismus, Bezugspersonen sowie weiteren begleitenden Fachkräften. Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Menschlichkeit zeichnen uns aus.

Häufig gestellte Fragen

  • Wo und in welchem Umfang findet die Frühförderung bzw. Förderung statt?

    Unser Team arbeitet mobil: Die Förderung erfolgt ambulant in unseren Räumlichkeiten, zu Hause und/ oder in der Kita bzw. Schule. Auf diese Weise können Förderschwerpunkte direkt im gewohnten Umfeld erarbeitet und geübt werden. Entsprechend des ermittelten Hilfebedarfs gibt es in der Regel 1 bis 2 Termine pro Woche. Unsere Gruppenangebote finden vorwiegend im Autismuszentrum in Potsdam oder im Kooperationsverbund Autismus Berlin statt.  

  • Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Eltern?

    Eltern und – je nach Inhalt und Zielsetzung der Förderung – auch Geschwisterkinder werden in den Förderprozess eingebunden. Die Erfolge unserer Förderangebote sind vom Mitwirken der Bezugspersonen abhängig. Regelmäßiges Feedback und vertrauensvoller Austausch sind uns sehr wichtig.

    Was klappt von den vereinbarten Zielen und Aufgaben im Alltag gut? Wo gibt es Schwierigkeiten? Das Funktionieren von individuell erarbeiteter Strukturierungs- und Visualisierungshilfen, z. B. Ablauf- und Tagespläne, sowie Verstärkern wird gemeinsam hinterfragt und Änderungsvorschläge werden besprochen. Eltern schildern regelmäßig ihre Eindrücke über die Entwicklung ihres Kindes und informieren über besondere Ereignisse im Lebensalltag des Kindes und der Familie.

    Eltern bzw. Personensorgeberechtigte haben die Möglichkeit:

    • in Abstimmung mit dem zuständigen Mitarbeitenden bei der Förderung dabei zu sein
    • an für die Familie passenden Themenabenden Autismus teilzunehmen
    • am Angehörigenkreis Potsdam teilzunehmen, um mit anderen Eltern ins Gespräch zu kommen
  • Wie beantrage ich Frühförderung oder andere autismusspezifische Unterstützungsleistungen?

    Kinder, Jugendliche und erwachsene Menschen mit Autismus haben einen Anspruch auf Eingliederungshilfe. Diese kann im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe (gem. SGB VIII) oder der Sozialen Teilhabe (gem. SGB IX) erbracht werden. Wer zuständig ist, hängt von der Art der vorliegenden Autismus-Spektrum-Störung ab. Sozialrechtlich wird unterschieden in wesentliche körperliche, geistige und seelische Behinderung:

    • Kostenträger bei wesentlicher körperlicher oder geistiger Behinderung ist der Träger der Eingliederungshilfe – je nach Amtsstruktur entweder das Sozialamt oder das Amt für Soziales und Inklusion
    • Kostenträger bei wesentlicher seelischer Behinderung ist das Jugendamt
    • In Berlin ist ausschließlich das Jugendamt für die Kinder und Jugendlichen zuständig.

    Eine Übersicht zu den Zuständigkeiten finden Sie in der Regel auf den Websites von Stadtverwaltungen bzw. Landkreisen.

    Autismus zählt zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Eine verbindliche Zuordnung der einzelnen Autismus-Spektrum-Störungen gibt es in der Form nicht. Gern beraten wir Sie im persönlichen Gespräch über Möglichkeiten und für Sie zuständige Ansprechpartner. Tipp: Der Bundesverband Autismus Deutschland informiert umfassend über sozialrechtliche Bestimmungen.

    Die Fördermaßnahmen werden gewöhnlich zunächst für einen Zeitraum von einem Jahr bewilligt. Sollen diese fortgeführt werden, ist ein Antrag auf Weiterbewilligung zu stellen. Gern unterstützen wir Sie dabei.

Individueller Förderplan wird erstellt

Grundlage der autismusspezifischen Förderung ist eine umfassende interdisziplinäre Diagnostik. Diese dient dazu, den aktuellen Entwicklungsstand unter den besonderen Bedingungen des Autismus zu erfassen und den Betreuungs- und Förderbedarf zu ermitteln. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein individueller Förderplan erstellt.

Die Wahl der Förder- und Therapiemethoden ist abhängig vom Unterstützungsbedarf und der Entwicklung des Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen. Wir arbeiten nach anerkannten und bewährten Methoden und Ansätzen:

Methodik

  • TEACCH – Visualisieren und Strukturieren

    TEACCH ist ein kommunikationsorientierter Ansatz zur Förderung von Menschen mit Autismus und steht für „Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children“ (zu Deutsch: „Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbeeinträchtigter Kinder“). Zentrale Elemente sind strukturiertes Lernen und Visualisieren.

    Beim strukturierten Lernen geht es um die Unterstützung von Menschen mit Autismus mittels räumlicher und zeitlicher Strukturierungshilfen, z. B. Ablauf- und Aufgabenpläne, sowie entsprechend gestaltetem Arbeitsmaterial. Alle individuell zu erstellenden Hilfen unterstützen beim Verstehen von Bedeutungen und beim Erwerb alltagsrelevanter Fähigkeiten.

  • PECS – mit Bildern Sprechen lernen

    Kinder mit frühkindlichem Autismus bzw. sogenannten schweren Autismus-Spektrum-Störungen sprechen oft sehr spät, sehr wenig oder auch gar nicht. Das Therapieverfahren PECS setzt am individuellen Entwicklungsstand des Kindes an und zielt auf das Anbahnen und Erweitern von verbalsprachlichen Fähigkeiten ab. PECS steht für Picture Exchange Communication System, zu Deutsch: Bildaustausch-Kommunikationssystem. Es ermöglicht mittels Bildkarten in kommunikativen Austausch mit der Umwelt zu treten.

    Nicht selten beginnt der Förderprozess damit, dass das Kind zunächst Sinn und Zweck von Kommunikation erkennen lernt. Das ist die wichtigste Voraussetzung für das Erlernen von verbalsprachlicher oder auch alternativer Kommunikation wie mit Hilfe von Bildkarten. Das PECS-Verfahren besteht aus 6 Phasen und unterstützt die Motivation der Kinder durch den gezielten Einsatz von individuellen Verstärkern. Als Verstärker dienen Gegenstände wie Spielzeuge und Aktionen, z. B. kitzeln, schaukeln oder deutliches Lob.

    Ziel ist es, dass das Kind durch die Übergabe einer Bildkarte und später durch das Sagen des Wortes bzw. eines gezielten Satzes das Gewünschte erreicht oder erhält. Nach und nach erlernt das Kind, dass es mit seiner Form der Sprache – seine Bedürfnisse und Wünsche zu äußern – selbst wirksam sein kann. Nicht jedes Kind durchläuft im Zuge seiner Entwicklung jede der 6 PECS-Phasen. Das Verfahren sieht keinen Abschluss vor und ist ein Leben lang anwendbar, so wie auch die Entwicklung ein lebenslanger Prozess ist.

  • Unterstützte Kommunikation (UK)

    Unterstützte Kommunikation (UK) ist ein Sammelbegriff für Methoden, welche die Kommunikation von Menschen mit Autismus ermöglichen sollen, die nicht oder kaum über Lautsprache verfügen. Mit Hilfe von UK wird die vorhandene Lautsprache ergänzt oder ersetzt. Ziel ist es, dass die Kommunikationsfähigkeit von Menschen mit Autismus erweitert und für alle Kommunikationspartner allgemeinverständlich wird.

    UK-Methoden werden für jeden Menschen individuell angepasst, diese unterteilen sich in:

    • körpereigene Kommunikationensformen, z. B. lautsprachbegleitende Gebärden, welche die wichtigsten Begriffe eines Satzes darstellen 
    • elektronische Hilfsmittel, z. B. Computer mit Lautsprach- oder Schriftsprachausgabe
    • nichtelektronische Hilfsmittel, z. B. Kommunikationstafeln, Bild- und Symbolkarten

  • Angewandte Verhaltenstherapie

    Das Konzept der Angewandten Verhaltenstherapie betrachtet jedes Verhalten – auch Verhaltensauffälligkeiten – als Ergebnis von Lernprozessen. Es geht davon aus, dass es sowohl erlernt als auch verlernt werden kann.

    Den Kindern werden in einer ablenkungsarmen Umgebung Aufgaben in sehr kleinen Schritten und strukturierter Abfolge präsentiert. Dabei erhält das Kind viel Hilfe und Motivation, alle notwendigen Lernschritte richtig umzusetzen und somit Freude und Spaß am Tun zu haben und aufrechtzuerhalten. Danach wird das Erlernte in den Alltag übertragen und gefestigt. Ziel ist es, das Kind in die Lage zu versetzen, selbst von seiner Umwelt zu lernen und es zu einem selbstbestimmteren Leben zu führen.

Ihre Ansprechpartnerin in Potsdam

Manuela Paul

Leiterin Autismuszentrum

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Ihre Ansprechpartnerin für Berlin

Hannah Buscher

Leiterin Kooperationsverbund Autismus Berlin

Unsere Standorte

Autismuszentrum in Potsdam

Das Autismuszentrum ist die vom Land Brandenburg beauftragte Kontakt-, Förder- und Beratungsstelle für Menschen mit Autismus, Angehörige, Bezugspersonen sowie für Fachleute im Sozial- und Gesundheitswesen. Seit dem Jahr 1999 stehen unsere Mitarbeitenden für sämtliche Fragen rund um das Thema Autismus zur Verfügung. Hier erfahren Sie, wo Sie uns finden.

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Kooperationsverbund Autismus Berlin

Der Kooperationsverbund Autismus Berlin (KVA Berlin) ist eine Förderstelle für Menschen mit Autismus in Berlin. Seit dem Jahr 2013 bieten unsere Mitarbeitenden individuelle lebensweltorientierte Unterstützung und Informationen rund um das Thema Autismus – auch für Angehörige, weitere Bezugspersonen und Fachkräfte. Hier erfahren Sie, wo Sie uns finden.

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